Verlag: Arena
Seitenzahl: 406
Genre: Thriller, Jugendbuch, Dystopie
Altersempfehlung: 14 Jahre
Preis: 16,99 Euro
Meine Wertung: 5
Klappentext: Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig. Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt. Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren. Aber das Labyrinth kennt sie. Jagt sie. Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen: Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit, das nächste Tor zu erreichen, oder du stirbst. Problem Nummer eins, es gibt nur sechs Tore! Problem Nummer zwei, ihr seid nicht allein!
Gelesen: Zum ersten Mal
Über den Autor: Rainer Wekwerth ist Autor erfolgreicher Bücher, die er teilweise unter einem Pseudonym veröffentlicht hat. Heute lebt er im Stuttgarter Raum.
Linktipps: www.wekwerth-labyrinth.de
Sieben Jugendliche finden sich auf einer weiten Grasebene wieder, mit nichts als je einem Rucksack. Jeb, Jenna, Mischa, Kathy, Tian, León und Mary. Sie können sich nicht mehr an ihr früheres Leben erinnern und haben nur eine Möglichkeit dorthin zurückzukehren: Sie haben drei Tage Zeit um die Tore zu finden, durch die sie in die nächste Welt gelangen. Allerdings gibt es immer ein Tor zu wenig, als Suchende da sind. Das heißt, in jeder Welt muss einer von ihnen zurückbleiben, bis am Ende nur einer das letzte Tor erreicht. Die Wege dorthin sind aber auch nicht immer entspannt, den irgendetwas verfolgt die Jugendlichen, hetzt sie. Einigen von ihnen geht es um das Wohl der Gruppe, sie sind bereit, den anderen zu helfen, wenn sie in Schwierigkeiten stecken. Anderen geht es nur ums eigene Überleben und sie würden jeden ausliefern, um selbst die Tore zu erreichen. In den Rucksäcken finden die Jugendlichen neben Kleidung, Essen und Trinken für jeden auch noch einige nützliche Dinge wie Seile, Verbandszeug und Messer. Sie beschließen, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, sind sich aber nicht sicher, ob einige nicht doch früher oder später alleine weiterziehen wollen.
Das Buch hat ein Lesebändchen. Ich liebe Lesebändchen. Ihr könnt es euch sogar anschauen, weil ich es ausversehen mit eingescannt habe. Nun, das Cover finde ich nicht ganz so gelungen. Als ich es im Laden hab stehen sehen, hab ich es eigentlich nur wegen dem Titel in die Hand genommen. Diese verschiedenen Kreise könnten ja mit etwas Fantasie tatsächlich ein Labyrinth darstellen. Allerdings geht es ja nicht wirklich um ein Labyrinth mit irgendwelchen verzweigten Gängen oder Sackgassen. Es ist eher eine große Landschaft, die sich von Welt zu Welt verändert. In manchen Löchern sind ja dann Schatten der Jugendlichen zu finden, allerdings habe ich nur sechs gezählt und nicht sieben. Im Großen und Ganzen hat's mir das Cover nicht so angetan, aber das ist natürlich Geschmackssache. Der Titel auf dem Buch sieht auf jeden Fall sehr hübsch aus, ebenso wie die Gestaltung der verschiedenen Kapitel.
Was mir am meisten gefallen hat, waren die Charaktere. Jeder unterscheidet sich von den anderen, nicht nur vom Aussehen her. Da gibt es Kathy, der sich nur für ihr eigenes Überleben interessiert, Jeb, der sich für die anderen einsetzt und die schüchterne und schwache Mary. Jeder der Personen hat seine eigene Geschichte, die ihn zu etwas Besonderem macht. Und diese bunt gemischt Truppe macht sich also auf den Weg, dir Tore zu finden. Außerdem denke ich, dass man die Charaktere erst kennenlernen muss, um sie richtig einschätzen zu können. Anfangs dachte ich bei dem einen oder anderen, dass ich mich mit dem wahrscheinlich nicht anfreunden kann und am Ende hat er mich dann doch positiv überrascht.
Die Geschichte ist aus verschiedenen Sichten der Jugendlichen geschrieben, sodass man auch eine Situation mal aus der Sicht einer Charakters miterlebt, den man eigentlich nicht so sympathisch fand.
Der Schreibstil des Autors ist fesselnd, ich konnte das Buch echt kaum aus der Hand legen. Nachts um halb zwei hab ich es dann beendet, hätte aber den zweiten Teil gleich hinterhergelesen, wenn ich ihn da gehabt hätte. Die Umgebung beschreibt er so treffend, dass ich die jeweilige Welt perfekt vor mir gesehen habe. Obwohl ich nicht wirklich immer etwas spannendes passiert, schafft es der Autor trotzdem, den Leser zu begeistern. Ungefähr ab der Mitte des Buches wurde mir klar, dass es gar nicht sein kann, dass alle sechs Welten in dieses eine Buch gequetscht werden. Also wieder eine Trilogie. Im ersten Buch geht es also nur um die erste und die zweite Welt.
Die Beschreibung des Geschehens finde ich sehr realistisch, auch wie die Protagonisten handeln. Manche ruhig und gefasst, andere panisch und wieder andere hinterhältig. Ich saß die ganze Zeit über angespannt da, weil es echt nicht genau vorherzusehen war, wer in den jeweiligen Welten stirbt. Und als es dann herauskam, war es umso überraschender und ich war total geschockt. Wah, ich kann es kaum erwarten, den zweiten Teil zu lesen, Zum Glück erscheint er schon diesem Sommer unter dem Namen Das Labyrinth jagt dich. Ich werde es auf jeden Fall kaufen, ebenso wie den letzten Teil. Mal sehen, ob der Autor wirklich fast alle sterben lässt oder ob die Jugendlichen doch noch eine Möglichkeit finden, wie mehrere überleben können.
Extrem spannend, fesselnd und voller wunderbarer Charaktere, die sich voneinander unterscheiden. Ich konnte das Buch nicht weglegen und warte gespannt auf die Fortsetzung. Wer Thriller bzw. Dystopien mag, sollte sich dieses Buch unbedingt einmal ansehen. Ich vergebe die volle Punktzahl für eine durchdachte und realistisch wirkende Geschichte!